TT: Üfingen rettet einen Punkt in Thiede

TT: Üfingen rettet einen Punkt in Thiede

In einem teilweise dramatischen Spiel unter schwierigen Umständen rettete in der TT-Kreisliga die Üfinger 1. Herrenmannschaft mit einem 8:8 Unentschieden einen Punkt aus der Begegnung beim TSV Thiede III.

 

Auf Üfinger Seite war von vornherein klar, dass es ein schweres Spiel gegen eine starke Mannschaft werden würde, nicht nur wegen der ungeliebten Plastikbälle. Aber natürlich würde auch die Rückkehr  von Randolf Baudach an seine jahrzehntelange alte Wirkungsstätte in Thiede besondere Aufmerksamkeit nach sich ziehen. Einer kam sogar aus Hannover angereist. „Viel Ehr‘ „, um den alten Schorse Frundsberg halb zu zitieren. Aber dieser besonderen Atmosphäre war natürlich auch im Verlaufe des Spiels die gesamte Mannschaft ausgesetzt, was man vielleicht auch an den vielen knapp verlorenen Spielen ablesen kann (s.u.).

Auch Thiede hatte ein gewisses Handicap, denn die Nr. 1 Thomas Denecke musste seine Einzel nach einer Operation kampflos abgeben. Üfingen wäre jedoch bei allem Respekt für den kampffreudigen Linkshänder zuversichtlich gewesen, diese beiden Punkte auch direkt am Tisch erringen zu können.

 

Bereits in den Eingangsdoppeln deutete sich der spätere knappe Spielverlauf an. Während Cedric und Ralf Preußker gegen Dertinger und Ersatzmann  Albrecht relativ leichtes Spiel hatten, trafen Randolf Baudach und Bernd Richter auf die Paarung mit André Werner, dem besten Thieder des Abends, und Tobias Weinert. Es wurde das erste von 5 Spielen, das die Üfinger im 5. Satz verloren, vier davon mit 11:13 oder 9:11. Und das zweite folgte sogleich im dritten Doppel, als Gerald Fuhrmann und Frank Kalus trotz  großartiger kämpferischer Leistung noch knapper und unglücklich mit einem hauchdünnen Kantenball in der Verlängerung 11:13 verloren. Somit erster Zwischenstand 1:2 aus Üfinger Sicht.

 

Oben dann zwar der erste kampflose Punkt gegen Denecke, aber für Randolf bedeutete das eben auch, dass er über eine Stunde auf sein einziges Einzel würde warten müssen. Cedric bekam es mit André Werner zu tun, dem die neuen Plastikbälle wie auf den Leib geschneidert sind und der sich in bestechender Form befindet. Aber nach verlorenem ersten Satz hielt der Üfinger Spitzenspieler mit seiner großen Kampfkraft und Schnelligkeit immer besser dagegen und behielt in einem sehenswerten Spiel dreimal mit zwei Punkten die Nase vorn: 3:1 nach Sätzen und damit 3:2 für Üfingen insgesamt.

 

Die Führung ging in der Mitte verloren, als Bernd die schnellen Topspins von Weinert nicht stoppen konnte (0:3) und am anderen Tisch Ralf in einem dramatischen Duell Dertinger mit 9:11 im Entscheidungssatz unterlag. Und erneut folgte sogleich der nächste Schlag: Frank schien gegen Wich-Glasen nach 0:2 Rückstand schon auf der Verliererstraße, kämpfte sich aber mit einigen starken Blockbällen großartig ins Spiel zurück, nur um ebenfalls im 5. Satz mit 11:13 leer auszugehen. Bitter und ganz unverdient! Thiede führte 5:3.

 

Aber zusammen mit dem kampflosen Sieg von Cedric konnte Gerald gegen Anja Gnegel für seine Mannschaft noch einmal ausgleichen, weil er in der sich inzwischen deutlich verdichtenden Atmosphäre besser die Ruhe behielt (3:1). Dann der vorgesehene Höhepunkt des Abends, als Randolf nach 1 1/2 Stunden Wartezeit zum Duell mit André Werner an den Tisch trat. Er sah sich aber natürlich nicht nur seinem Gegner am Tisch gegenüber, sondern auch den vielen dahinter. Prompt vergeigte er eine 8:2 Führung im 3. Satz und musste nach dem 4. dem Thieder zum verdienten Sieg in einem bei allem Einsatz am Tisch stets ganz fairen Spiel gratulieren. Aber hinter dem Tisch musste man den 62-jährigen wohl doch für immer noch ziemlich gefährlich halten, wenn sich gleich mehrere und dabei der Spitzenspieler der Ersten als Betreuer in die Schlacht warfen. 6:5 für Thiede.

 

Die Temperatur des Spiels war jetzt spürbar angestiegen, als Ralf der nächste Rückschlag ereilte. Gegen Weinert wieder ein Super-Kampf mit allem Einsatz – und am Ende das 11:13 im 5. Satz, auch nachdem der Thieder Schiedsrichter  in entscheidendem Moment einen etwas fragwürdigen Störball gegen den Üfinger gab. Thiede führte 7:5 und es war abzusehen, dass Frank gegen die harte Rückhand-Noppe von Anja Gnegel nicht viel würde ausrichten können, was dann auch so eintrat (0:3).

Üfingen stand jetzt mit dem Rücken zum – sorry!-  Kanal, aber um das Bild fortzusetzen: Kanalkinder können kämpfen, und so geschah es!

 

Bei den „Temperaturen“ war auch Gerald die Anspannung anzusehen, aber der Üfinger Käptn zog trotzdem gegen Wich-Glasen sein Spiel eisern durch, wodurch der andere Kapitän zunehmend unsicher wurde und am Ende mit 1:11 völlig einbrach. „Über 45%!“ murmelten einige anerkennend auf der kleinen aber feinen Üfinger Bank (großer Dank an Andrea, Martina und beide Peter!!) aber was würde Bernd gegen den schwer zu spielenden noppenbewehrten Linkshänder Dertinger machen, was ihm ja eigentlich nicht so liegt? Und zumal er nicht nur unter dem Druck des Spiels stand, sondern auch unter Zeitdruck, denn er musste zur Nachtschicht!! Die Antwort: Eine Heldentat! Zwischenzeitlich sah es böse aus und Bernd rettete sich gerade so in den 5. Satz. Aber dort dann mit einer Bierruhe und einigen seiner besten diagonalen Rückhand-Riesen 11:7, der einzige Sieg im 5.Satz für Üfingen an diesem Abend! Hut ab!

 

Thiede hatte den Sieg vor Augen gehabt, jetzt jedoch bei nur noch 8:7 lastete auch auf dem Thieder Abschlussdoppel mehr Druck. Aber Werner war weiter stark und so mussten Cedric und Ralf den 1. Satz 7:11 abgeben. Eine taktische Änderung war notwendig: Mit den richtigen Aufschlag –Returns von Ralf musste Cedric versuchen, die volle Wucht seiner Vorhand ins Feld zu führen. Und das klappte immer besser, so dass einer der beiden Thieder beim Seitenwechsel anerkennend und ganz fair gemeint zu seinem Partner flüsterte:„Der ist tierisch gut“. Als dann im 4.Satz auch noch Ralf mit der Rückhand zwei ganz listige Konter setzte, war der Widerstand gebrochen und  sie hatten für ihre Mannschaft einen wichtigen Punkt gerettet. Und Ralf hatte doch noch den hochverdienten Lohn für seinen großen Einsatz. Endstand also 8:8.

 

Beide Mannschaften gingen fair und freundschaftlich auseinander, aber die Üfinger zogen es vor, den Pulverdampf der Halle schnell zu verlassen und das hochverdiente Abschlussbier an Randolfs Theke auf dem Parkplatz zu genießen. Schön, dass sich auch ein Thieder dazugesellte, einer von der alten Sorte. Bernd war da schon lange nicht mehr dabei und steigerte stattdessen längst das deutsche Bruttosozialprodukt, wie es sich gehört. Er kriegt dann beim Training ein extra großes Mineralwasser!

Randolf Baudach

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