Erster Sieg für den Bezirksklassen-Aufsteiger: Nach dreieinhalb Stunden war es für die Gastgeber geschafft. 9:7 gegen die Gäste aus Wartjenstedt und damit die ersten zwei Punkte für den Klassenerhalt. Dabei ein unglaubliches Comeback von Andrea Baudach nach Abwehr von 6 Matchbällen. Der Sieg wurde zwar etwas begünstigt durch das Fehlen eines Wartjenstedter Stammspielers, aber auch auf Üfinger Seite ist Bernd Richter nach seiner Knieverletzung immer noch nicht voll fit und muss noch vorsichtig agieren, weshalb er auch im Doppel geschont wird. Hier sprang dankbarerweise wieder Edelreservist Michael Benedix als Partner von Ralf Preußker im undankbaren sogenannten „Opferdoppel“ gegen die gegnerische Spitzenpaarung ein.
Vor Beginn des Spiels hatte Käptn Gerald Fuhrmann seine beiden Spitzenspieler Cedric Preußker und Randolf Baudach auf die Seite genommen. Nachdem sie am Schluss der letzten Serie völlig von der Rolle waren, sollten sie diesmal „eine neue Chance erhalten“, wie er mit strengem Blick verkündete. Das schien die beiden jedoch erst recht zu verunsichern, verstolperten sie doch gleich ziemlich kläglich die ersten beiden Sätze gegen das absolute Verlegenheitsdoppel der Gäste. Wartjenstedts Reini Lingner konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen („Sensationell!“), als die beiden Üfinger Asse immer wieder mit den Noppenbällen seines Partners Günter Kapahnke, der mit seinen fast 80 Jahren als Notnagel für seine Mannschaft eingesprungen war und später seine Einzel kampflos abgab, Probleme hatten. Aber am Ende würgten sich die beiden Üfinger doch noch durch, schon aus Angst vor des Käptns Bannstrahl. Der war aber selbst ebenfalls gefordert, im stets wichtigen 3. Anfangsdoppel an der Seite von Andrea seine Mannschaft in Führung zu bringen. Das gelang, 3:1 und damit die erhoffte 2:1 Führung zu Beginn.
Oben bekam es Cedric mit dem bei so manchen gefürchteten“Materialspieler“ Christian Mahnkopp zu tun, der mit seinem Spiel schon so einige Spieler zur Verzweiflung getrieben hat. Aber Cedric setzte sich nach kurzer Eingewöhnung mit konsequenter Attacke klar 3:0 durch. Umgekehrt hatte Randolf trotz aller Gegenwehr gegen Routinier Stefan Mudrow und seine mächtige Rückhand am Ende keine Chance (0:3). Gesamtstand also 3:2.
In der Mitte wieder ein Rückschlag. Wieder kämpfte sich Bernd trotz eingeschränkter Bewegung unverdrossen mit guter Leistung in den 5. Satz – und produzierte in der Entscheidung bei 9:10 einen Fehlaufschlag. Frust pur! Und parallel kam Ralf gegen den ausgefuchsten Reini Lingner nicht ins Spiel, jetzt lag Wartjenstedt 4:3 vorn.
Unten zwar der Ausgleich durch das kampflose 3:0 zugunsten Geralds gegen Kapahnke, aber am anderen Tisch schien sich der Üfinger Frust fortzusetzen, als Andrea gegen den Routinier Otto Albrecht in den ersten Sätzen das Spiel zwar gut begann, aber dann in der Endphase zu überhastet vorging und den Vorsprung noch vergeigte. Der Ärger über sich selbst setzte sich dann bei 1:2 Sätzen im vierten Satz fort: 4:10 Rückstand, alles klar. Aber manchmal wird man ruhiger, wenn es eh so gut wie vorbei ist – und bei nur noch 7:10 nahm der etwas nervös gewordene Wartjenstedter eine Auszeit – die jedoch voll nach hinten losging: 10:10, 11:10, 12:10 für Andrea, 6 Matchbälle abgewehrt! Otto war verständlicherweise komplett bedient und konnte auch von seinen Mannschaftskameraden kaum wieder aufgebaut werden. Fast logisch ging auch der 5. Satz an Andrea, mit 3:2 ein ganz wichtiger Punkt für ihr Team. 5:4, Üfingen wieder vorn.
Doch auch Cedric musste sich Stefan Mudrow und seiner Rückhand beugen (1:3), so dass es auf Randolf ankam, die Führung für sein Team zu verteidigen. Unter Aufbietung aller Kräfte und der taktischen Erfahrung aus vielen Spielen gegen solche Spieler rettete er sich im vierten Satz mit 17:15 zum 3:1 über die Ziellinie, damit 3:1 und 6:5 fürÜfingen.
In der Mitte aber dominierten wieder die Gäste gegen Bernd und Ralf, 6:7 aus Üfinger Sicht, und das zweite kampflose Einzel praktisch zum 7:7. Jetzt musste der Käptn ran, um die Weichen zum Punktgewinn zu stellen und auf ihn war Verlass. Hochkonzentriert in typischer Manier 3:0 – 8:7 vor dem Schlussdoppel, das Unentschieden war sicher,. Aber Cedric und Randolf nach ihrem holprigen Auftakt gegen das noch ungeschlagene Spitzendoppel der Gäste? Jetzt jedoch ein anderes Bild: Mit einer exzellenten taktischen Leistung gelang es, Mudrows Rückhand so weit aus dem Spiel zu nehmen, dass am Ende mit 3:1 die beiden Punkte in Üfingen blieben.
Zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, die der Mannschaft insgesamt aber auch psychologisch gut tun, zeigt sich doch, dass man in der höheren Klasse sehr wohl mithalten kann. Und für die heute etwas gefrusteten Ralf und Bernd kommen bei dem dichten Punktspielprogramm im November und Dezember ähnlich wie im letzten Jahr noch reichlich Gelegenheiten, den Knoten platzen zu lassen.